Die Familie Käppeli stammt
ursprünglich aus Rickenbach bei Merenschwand AG. 1916 siedelte sie
nach Dachlissen bei Obfelden ZH über.
Vater Käppeli spielte Schwyzerörgeli. Damit ereignete er
schon früh das Interesse seiner drei Söhne an der
Ländlermusik. Sepp lernte als erstes Handorgel spielen, dann
wandte er sich der Klarinette und später auch dem Saxophon zu.
Sein Bruder Emil erwählte die Handorgel zu seinem Instrument, und
Hans erlernte das Spiel auf der Bassgeige. Die Buben hatten
musikalisches Talent, was auch dem Klarinettisten Kasi Geisser, der ein
Freund ihres Vaters war, auffiel. In der Folge erteilte er den jungen
Musikern Unterricht.
Im Alter von erst 15 Jahren gründete Sepp Käppeli eine
Ländlerkapelle. Zusammen mit seinen Brüdern bildete er
über Jahre ein gut aufeinander eingespieltes Team. Auftritte am
Radio und Plattenaufnahmen machten die Formation landesweit bekannt.
Für die Plattenaufnahmen wurde jeweils zusätzlich Mathis Rust
an der Handorgel zugezogen. Primär kamen Kompositionen von Kasi
Geisser und Jost Ribary zum Zuge.
Die wohl spritzigsten Aufnahmen stammen aus dem Jahre 1939. Emil
Käppeli wusste dazu folgende Anekdote zu erzählen:
“Unmittelbar nach einer Weggisser Sennenchilbi fuhren wir im Auto
nach Basel. Von der durchgetesteten Freinacht her waren wir immer noch
stark angeregt. Wir spielten mit einem solchen Feuer ins Mikrophon, wie
es uns bis dahin nur selten gelungen war.”
Emil war von Beruf Schneider, und Hans arbeitete in einer Wagonfabrik in Schlieren. Sepp hatte sein Brot als Schreiner verdient.
Es war ein harter Schlag für Emil und Hans, als ihr Bruder Sepp am
31. Juli 1943 bei einem schweren Sturz Verunfallte, und 12 Tage
später im Spital in Affoltern a/Albis starb. Die Beerdigung fand
am 14. August 1943 in Obfelden ZH statt. Er hinterlies seine Frau, eine
Tochter und ein Sohn, der erst ein Jahr alt war.
Mit unterschiedlicher Besetzung blieb die Ländlerkapelle bis zu
ihrer Auflösung Ende der 1940er Jahre weiterhin bestehen. Der
Bläser Hans Blattmann und der Handorgelspieler Christian Hartmann
gehörten zeitweilig dazu.
Im Juni 1951 begegnete Emil Käppeli dem Bläser Leo
Kälin. Sie kamen überein, künftig zusammenzuarbeiten.
Die Ländlerkapelle Kälin-Käppeli wurde aus der Taufe
gehoben. Emil Käppeli, der sich in späteren Jahren als
Bassist betätigte, blieb bis kurz vor seinem Tod im November 1981
der Gruppe treu.
April 2014. Ergänzungen zur Biographie erhalten von René Käppeli. (Sohn von Sepp Käppeli)
Gebrüder Käppeli Discographie (nicht Vollständig!)
Können Sie weitere Angaben machen? Bitte um ein Mail an: info@bio-discographie.ch
78 upm Schellack-Platten |
Titel |
Plattenlabel |
Bestellnummer |
Matritzennummer |
Jahrgang |
Ländlerkapelle Käppeli, Obfelden
Sepp, Emil & Hans Kaeppeli / Mathis Rust, Handorgel |
Oepis Urchigs vom Kasi
Dr Mathis tanzt |
Gloria |
GO 28 171 |
G 3449
G 3450 |
1939 |
Im Storche z' Schwyz
Bim Anneli
|
Gloria |
GO 28 172 |
G 3451
G 3452 |
1939 |
Aegeri Chilbi
Bergfrühling |
Gloria |
GO 28 173 |
G 3453
G 3454 |
1939 |
Bockbier-Schottisch
Schwyzer Bödeler |
Gloria |
GO 28 189 |
G 3519
G 3520 |
1940 |
Am Zugersee
Maskenball
|
Gloria |
GO 28 190 |
G 3521
G 3522 |
1940 |
Dr Sepp wird lustig
Der verliebte Hans |
Gloria |
GO 28 191 |
G 3523
G 3524 |
1940 |
Der Mai macht alles neu
Gritli-Schottisch |
Gloria |
GO 28 212 |
G 3572
G 3574 |
1941 |
Im Hörnli z' Knonau
In der Göscheneralp |
Gloria |
GO 28 226 |
G 3645
G 3646 |
1942 |
Uf der Seebodealp
Mondscheinfahrt |
Gloria |
GO 28 227 |
G 3647
G 3648 |
1942 |
Ständli-Walzer
Treib-Seelisberg |
Gloria |
GO 28 228 |
G 3649
G 3650 |
1942 |
Discographie zusammengestellt von Dieter Blattmann im September 2009.
Quellenmaterial aus seinem Archiv.
Jahrgänge der Platten: Hanspeter Woessner. |