Edi Erni



Georg Eduard "Edi" Erni  (links)     05.12.1895, Stäfa ZH - 25.11.1953
Roman Stadelmann  (rechts)     siehe: http://www.bio-discographie.ch/Stadelmann_Roman.html


Ernis Urgrosseltern lebten in Ruswil LU. Seine Grosseltern wanderten nach Thundorf TG aus, und schließlich liess sich sein Vater, von Beruf Metzger, in Stäfa ZH nieder.
Georg Eduard “Edi” Erni verbrachte seine Jugendjahre in dieser Zürichseegemeinde. Nach der Schulzeit absolvierte er in Richterswil eine Berufslehre als Maschinist und machte später noch in Stäfa eine zusätzliche Ausbildung als Schlosser.
In den Jahren 1913 bis 1919 arbeitete Edi Erni in verschiedenen Betrieben als Maschinist, Schlosser und Heizer, ohne je richtig Fuss zu fassen. Mehrere Male pendelte er zwischen Zürich und Stäfa hin und her. Geradezu abenteuerlich gestaltete sich ein 1916 unternommender Abstecher nach Norddeutschland. Erni befuhr als Heizer eines Flussdampfers die Elbe und begann überdies an der Seefahrtschule in Cuxhaven eine Heizerlehre. Da er keine Aufenthaltsgenehmigung besaß, wurde er verhaftet und interniert. Wieder auf freien Fuss gesetzt, kehrte er in die Schweiz zurück. Er lernte in Oerlikon Sophie Bruggmann aus Wattwil kennen, die er 1918 heiratete.
Ab 1919 hausierte Edi Erni mit Fabrikaten eines Blindenheims. Bei dieser Tätigkeit lernte er Roman Stadelmann kennen, der für das gleiche Heim als Hausierer arbeitete. Das Reisegebiet der beiden umfasste den Kanton Schwyz. Edi Erni lernte in seiner Jugend autodidaktisch Handorgel spielen. Den letzten Schliff brachte ihm Edi Bodmer, der Leiter des Handharmonika-Clubs Zürich, bei. Da auch Roman Stadelmann ein begabter und versierter Handorgelspieler war, beschlossen die beiden, inskünftig gemeinsam in Gaststätten aufzuspielen. Damit sollte es möglich sein, einen willkommenen Zustupf zu den eher bescheidenen Einkünften beim Hausieren zu verdienen. Ihre ersten Auftritte in der Öffentlichkeit waren so erfolgreich, dass das Musikhaus Hüni aus Zürich, die Schweizer Vertretung der Plattenmarke Polydor, auf sie aufmerksam wurde und sie 1920 und 1922 für Plattenaufnahmen verpflichtete.
Ausser mit Roman Stadelmann spielte Edi Erni auch noch mit anderen Musikern zusammen. So half er bei den Kapellen von Stocker Sepp und Jost Ribary aus. Nach 1923 spielte er häufiger Bassgeige als Handorgel.
1931 kam es zur Trennung des Ehepaars Erni-Bruggmann. Die drei gemeinsamen Kinder wurden daraufhin in einem Heim untergebracht. Eine psychische Erkrankung, die sich im Laufe der Jahre verschlimmert hatte, machte die zeitweilige Einweisung von Edi Erni in Sanatorien notwendig. Zwischendurch kümmerten sich seine Kinder um ihren Vater und nahmen ihn bei sich auf.
Edi Erni verstarb am 25. November 1953 an einem Krebsleiden.


Edi Erni Discographie  (ohne Gewähr auf Vollständigkeit!)
Können Sie weitere oder genauere Angaben machen? Wenn ja bitte um ein Mail an: info@bio-discographie.ch

78 upm Schellack-Platten
Titel Plattenlabel Bestellnummer Matritzennummer Jahrgang
Schwyzerörgeliduett Stadelmann & Erni
Schwyzerländler No. 1
Schweizer Militärmarsch! 
Grammophon
Polydor
13 845 553 ar
554 ar
1920
Gruss aus Malters
Goldauer Schottisch
Grammophon
Polydor
13 846 555 ar
556 ar
1920
Schwyzerorgel Mazurka
Zucker-Schottisch
Grammophon
Polydor
13 847 557 ar
558 ar
1920
???
???
Grammophon
Polydor
13 848 ???
???
1920
Schwyzerländler Nr. 2
Waffengruss, Marsch
Grammophon
Polydor
13 849 561 ar
562 ar
1920
Handharmonikaduett Stadelmann & Erni
Frei weg!
Jugend-Festmarsch
Grammophon
Polydor
14 535 1763 ar
1766 ar
1922
Ibächler-Ländler
Ländler-Schottisch
Grammophon
Polydor
14 536 1764 ar
1765 ar
1922
Schwyzer Sennen Mazurka
Polonaise
Grammophon
Polydor
14 537 1767 ar
1768 ar
1922
Schwyzer-Ländler  No. 3
Schwyzer-Ländler  No. 4
Grammophon
Polydor
14 538 1769 ar
1771 ar
1922
Lach-Schottisch
Gersauer Schottisch
Grammophon
Polydor
14 539 1770 ar
1772 ar
1922
Liebes-Walzer
Verwandte Seelen
Grammophon
Polydor
14 540 1773 ar
1774 ar
1922
Dachauer Ländler
Rheinländer-Polka
Grammophon
Polydor
14 541 1775 ar
1777 ar
1922
Schwyzerörgeli-Duett Stadelmann & Erni, Zürich
(Nachpressungen der Polydor Aufnahmen von 1920)  
???
???
Polyphon 16 848 ???
???
???
???
???
Polyphon 16 849 ???
???
???
???
???
Polyphon 16 850 ???
???
???
Gruss aus Malters
Zucker-Schottisch
Polyphon 16 851 28 103 / 555 ar
28 104 / 558 ar
???
Discographie zusammengestellt von Dieter Blattmann im Juni 2010.
Quellenmaterial aus seinem Archiv.
Jährgänge der Platten: Hanspeter Woessner.

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