Bio-Discographie
NEWS und Erinnerungen von Dieter Blattmann
Mittwoch, 25.09.2013
Am 10. September 2013 jährte sich bereits zum
fünften Mal der Todestag des weit über die Landesgrenzen
hinaus bekannten Ruedi Rymann. In einer Zusammenarbeit der Familie
Rymann und Roli Achermann und der Phono-Vertriebs GmbH aus Dallenwil,
entstand im letzten halben Jahr ein sehr ambitioniertes Musikprojekt.
Am 10. September 2013 erschien in einer 3-er CD-Box eine einmalige
Sammlung der schönsten Lieder und Titel von Ruedi Rymann.
Gleichzeitig und wohl einzigartig für die heutige Zeit und die
Schweizer Volksmusik- und Jodelszene, wurde dieses Musikprojekt in
einer limitierten Sonderauflage auf Vinyl-Schallplatte veröffentlicht.
Das im Ausland schon seit einigen Jahren erfolgreiche
Musiker und Sänger ihre Songs und Melodien zum Teil auch wieder auf Vinyl
Schallplatten veröffentlichen ist schon lange bekannt.
Hiermit ist aber nach 24 Jahren zum ersten mal wieder eine
Langspielplatte mit Schweizer Volksmusik veröffentlicht worden.
Bleibt zu hoffen, das sich diese limitierte Sonderauflage gut verkauft,
so dass in Zukunft hoffentlich auch wieder vermehrt Volksmusik wieder
auf Schallplatten erscheinen werden.
Das 3 LP-Album ist solange Vorrat erhältlich bei: www.phono-schop.ch und www.musigposcht.ch
Nachtrag:
Verschiedene Leute aus der Branche haben nicht daran geglaubt, das dies
mit den Platten funktionieren werde, hatte Roli Achermann
gegenüber der Neuen Luzerner Zeitung am 17. September 2013 bekannt
gegeben. Doch innert einer Woche nach Veröffentlichung sind
bereits schon die Hälfte der 500 gepressten Exemplare verkauft
worden.
Besten Dank an Roli Achermann, das er dieses Experiment wagte. Die
Schallplatte ist also nicht tot, sie lebt und die Nachfrage ist
weiterhin da!
Freitag, 22.04.2011
Oft verbrachte ich in meiner Kindheit Ferien bei meinen
Grosseltern. Obwohl meine Grosseltern meist klassische Musik
hörten, mein Grossvater auch Blasmusik, hatte meine Grossmutter in
ihrer kleinen Plattensammlung die Doppel-LP: "Schwyzer Volksmusig,
urchig und lüpfig" die seinerzeit René Wicky von POLYDOR
für "SILVA" herausgebracht hatte. Ich erinnere mich noch genau,
das ich diese Platten, als ich noch sehr klein war, sehr oft
anhören wollte. Am besten gefiel mir damals die Polka: "Dr
Plättlisteller-Walti" von Hans Hänni.
Als ich so etwa zu Beginn der 1990er Jahre, nach langer Zeit bei meiner
Grossmutter diese Platte mal wieder auflegte, hatte ich diese
schöne Hänni-Polka nicht mehr im Ohr, doch erinnerte ich mich
gleich wieder daran, als diese schöne Melodie dann auf der 2.
Seite erklang.
Meine geliebte Grossmutter, Erika Müller-Hediger, geboren am
16.12.1923, starb genau 4 Tage vor Hans Hänni, am 28.07.2010
Montag, 15.03.2010
In
meiner Kindheit hörte ich oft am Sonntag Nachmittag Ländlermusik auf
Radio DRS 1. Mit meinem Kassettenrecorder nahm ich damals immer diese
Melodien auf. Damals wusste ich noch nicht, das die Musik im Radio
meist ab Schallplatten gespielt werden. Ich dachte immer, die Musiker
seien im Radiostudio und spielen Live. Jedenfalls an einem dieser
Sonntage, es musste so um 1982-83 gewesen sein, begann es während einer
rassigen Melodie plötzlich zu happern. Vermutlich klebte Schmutz in der
Rille, so das die Nadel aus der Rille sprang und nicht mehr weiter
ging. Nach einigen Sekunden konnte man deutlich hören, wie jemand dem
Tonarm, auf Schweizerdeutsch gesagt, einen “Schupf” gab, es kratzte
kurz und die Melodie lief weiter. Als die Melodie zu ende war, sagte
eine freundliche, weibliche Stimme: “Entschuldiged Sie liebi Zuehörer das es vorane
chli ghappred het.” Mein Kassettenrecorder nahm alles mit auf. Diese
Aufnahme, die ich in meiner Kindheit noch oft, sogar fast täglich
angehört hatte, blieb mir bis heute in meinem Gedächtnis. Die Kassette
habe ich sicher seit mindestens 20 Jahren nicht mehr, die muss wohl
durch das oftmalige abspielen mit der Zeit kaputt gegangen sein, aber
die Musik blieb mir bis heute im Gedächtnis, obwohl ich diese Melodie
bis heute niemals wieder im Radio, oder irgendwo anders gehört hatte.
Leider wusste ich bis heute auch nicht, wie dieses rassige Stück, das mich
als Kind so beeindruckte hieß, auch wusste ich nicht von wem es
gespielt wurde. Ich wusste nur, das es auf einer Schallplatte
existieren muss, da es ja damals vom Radio via Platte gespielt wurde.
Seit vielen Jahren schon wollte ich diese Melodie unbedingt wieder
hören. Aus diesem Grund, nur wegen dieser einen Melodie, höre ich seit
Jahren jede neue Ländler-Platte, die ich bekam oder gekauft hatte,
einmal an, bevor ich sie zu den anderen ins Regal stelle. Bisher war
meine Suche Erfolglos, doch meine Suche und meine Geduld hatte sich
gelohnt. Heute, an meinem freien Nachmittag, als ich mal wieder ein
paar neue Platten anhörte, die ich bisher noch nicht angehört hatte, erklang
plötzlich diese Melodie. Ich dachte erst, das kann doch nicht wahr
sein, aber tatsächlich, es war Wirklichkeit, mein Plattenspieler im
Wohnzimmer spielte nun zum ersten mal dieses Stück. Die Stelle, als die
Nadel damals im Radio hängen blieb, blieb mir bis heute im Gedächtnis.
Es macht mir aber gar nichts aus, das meine Platte nicht hängen bleibt,
so habe ich nun zum ersten mal diesen Titel auch ohne gehapper anhören
können. Er heisst: “Marsch ins Bett” und wurde gespielt von der Kapelle Heidi Bruggmann, komponiert wurde dieser Marsch auch von Heidi Bruggmann. Zu hören auf der LP: “Akkordeon-Plausch”, EMI-Columbia 13C 062-33 990.
Diese Platte kam mir erst vor etwa einem Monat in die Hände. Sie
erschien sogar 1977, genau in dem Jahr, als ich geboren wurde.