Bumm und Schrumm



Paul Weber (Schrumm)  Handorgel:  10.11.1915, Diemitz (D) - 02.12.1986, Affoltern a A. ZH
Siegfried (Sigi) Meyer (Bumm)  Gitarre:  
01.03.1896, Luzern - 22.09.1977, ?

Paul Weber, Akkordeonist. Als Sohn eines Deutschen und einer Schweizerin verbrachte er die zwei ersten Lebensjahre in Diemitz in Sachsen. Nachdem sein Vater im Krieg gefallen war, kehrte die Mutter um 1920 in die Schweiz zurück, wo sie mitsamt ihren Kindern das angestammte Bürgerrecht von Neuheim ZG zurückerhielt. Die Jugend verlebte Paul Weber hauptsächlich im Kanton Zug, bei Pflegeeltern auf einem Bauernhof bei Finstersee. Dort verbrachte er eine glückliche Zeit, gut betreut von seinen Pflegeeltern. Hier bekam er als Neunjähriger erstmals ein achtbässiges Schwyzerörgeli in die Hände. Als er 13 Jahre alt war, kehrte er zu seiner Mutter und Geschwistern zurück, welche in Zug wohnten. Kurze Zeit später übersiedelte die Familie nach Neuägeri. Paul Weber lernte hier Jost Ribary kennen, der mit Musikerkollegen öfters in Lokalen der Region aufspielte. Auch er bildete mit einem Kollegen, der Handorgel spielte, ein Duett, und es folgten ebenfalls gelegentliche Auftritte in Restaurants. Paul Weber blieb es verwehrt, nach der Schulzeit eine Berufslehre anzutreten. So arbeitete er eine zeitlang in einer Fabrik in Neuägeri. Aus dem Verdienst erstand er sich eine chromatische "Rogledi"-Handorgel. Als er nach der Rekrutenschule im Ägerital keine Stelle fand, begab er sich nach Luzern, um in dieser Stadt sein Glück zu versuchen. In der Folge beschäftigte er sich mit verschiedenen Gelegenheitsarbeiten. In Luzern kam er bald auch in Kontakt mit Musikern der Region. Die Ländlerkapelle “Zytglogge” mit Werner Kaufmann, Klarinette/Saxophon, Siegfried Meyer, Klavier/Gitarre, und Rudolf Minder, Bassgeige, nahmen ihn zu sich auf. Mit ihr musizierte er täglich in Luzern (“Gotthardloch”), Genf und Lausanne.  Als zukunftsweisend sollte sich für ihn der Kontakt zu Siegfried “Sigi” Meyer, genannt “Bumm”, herausstellen, der von 1936 bis 1951 als Berufsmusiker und Humorist sowie als Autor volkstümlicher Schlager wirkte. 1937 vereinten sich die beiden zum Musik- und Gesangsduo “Alphüttli” in Gesellschaft von Jakob Strickler, Klarinette/Saxophon, und Hans Roth, Klavier/Trompete. Bei einem späteren Auftritt in Neuenburg lernte Paul Weber seine zukünftige Lebenspartnerin Emma Grädel kennen, mit welcher er sich 1938 verheiratete. Angedenk dieser Begegnung widmete er ihr den Walzer: "Mondschein über dem Neuenburgersee.
Im Winter 1937/38 in Zermatt mit “Bumm” zusammen verpflichtet, hatte Paul Weber (“Schrumm”) Bobby Zaugg kennen gelernt, der ihm zwischendurch Unterricht erteilte und so zu seinem Vorbild wurde. Aber auch Hans Roth stand ihm auf dem Weg vom Gehörspieler zum ausgebildeten Musiker tatkräftig bei. In einfühlsamer Weise vertonte Schrumm zahlreiche von Bumm verfasste Liedertexte. So entstand auch das Polka-Lied 's Guggerzytli, (Uraufführung 11. September 1940, Hotel “Rose”, Zürich), das zu einem der grössten Dauererfolge der Schweizer Volksmusik wurde. Am ersten Sonntag im November führten sie im Radiostudio Basel eine weitere Premiere ihres Liedes durch. In rascher Folge erschienen dann auf Schallplatten und auf Noten in Verlagen wie “Hablaton”, “Bumm” usw. weitere ähnliche volkstümliche Schlager aus seiner Feder. Alles in allem schuf er an die 170 Eigenkompositionen.
Obwohl das "Guggerzytli" bis heute von ganz verschiedenen Formationen, etliche male auf Tonträger eingespielt wurden, hatten die Beiden nichts davon, denn sie hatten ihre Rechte für 100 Franken dem Musikverleger verkauft. Der Päuli wollte damals eigentlich nicht, aber der Sigi konnte seinen Anteil von 50 Franken gut gebrauchen.
Mit Berufsmusik war Päuli bis um 1950 beschäftigt, indem er innerhalb der Kapelle “Alphüttli” unter zeitweiliger Mitwirkung von Fredy Lischer u.a. oft im “Schweizerhof”, Zermatt, im “Metropole”, Lausanne usw. konzertierte.
Nachdem die Kapelle Alphüttli um 1952 aufgelösst wurde, beendete Paul Weber seine Karriere als Berufsmusiker. Er liess sich daraufhin in Hedingen (ZH) nieder und war dort für eine Versicherungsfirma tätig. In seinen Mussestunden spielte er öfters in einer vom Klarinettisten/Saxophonisten Hans Leuthold geleiteten Tanzkapelle. Lüthold war zudem auch der Leiter der Blaskapelle Rigispatzen, Küssnacht SZ. In dieser Zeit lernte Paul Weber den Musiker Ernst Lehmann kennen, der zu den Gründungsmitglieder der Rigispatzen gehörte. Die beiden wurden enge Freunde. Paul Weber trat in dieser Zeit auch mit einem Bassisten im Duett auf. Als sein Partner jedoch eines Tages ausfiel, wandte er sich an Ernst Lehmann, in die Lücke zu springen. Damit wurde ein neues Team geboren, welches sich in der Folge als humoristisches Duo "Aschi & Paul" einen Namen machte. Paul Weber verstand es mit grossem Geschick, originelle Schnitzfiguren herzustellen. Wurde das Duo zu einer Hochzeitsfeier zugezogen, dann machte es ihm Freude, dem Brautpaar eines seiner Kunstwerke zu schenken.
Paul Weber hatte immer mit Begeisterung von seinem schönen Haus in Hedingen, seiner netten, treuen Ehefrau, seinen Töchtern und von seinem Grosskind gesprochen. Seine Familie ging ihm über alles. Er kam auch immer sehr motiviert von zu Hause an die Engagements. Das Umfeld hat gestimmt. Nur so war es ihm auch möglich, schöpferisch zu musizieren.
1979 zog sich Paul Weber vom Duo zurück. Kurz nach seinem 71. Geburtstag ist er im Kreisspital Affoltern am 2. Dezember 1986, an einer schweren Krankheit gestorben.

Text entnommen aus dem Lexikon der Schweizer Volksmusikanten. Mit freundlicher Genehmigung von Ernst Roth.
Mit Ergänzungen aus der Schweizer Musiker Revue 1/1987,  1/1992 + 12/1996


Sigi Meyer
kam als Sohn des Stallmeisters der Bierbrauerei "Eichhof" in Luzern zur Welt. Schon in der Schule machte er seine Verslein und war ein wissbegieriges Bürschlein. Um Geld zu verdienen, war ihm keine Arbeit zu viel. Weil er wissen wollte wie es auf der Rigi aussah, wurde er Ausläufer bei einem Schneider und verdiente sich das Geld fürs Schiff und die Rigibahn selbst. Die Fahrkosten auf den Pilatus verdiente er mit Retortenwaschen und zum Geld auf den Bürgenstock kam er durchs Rasenschneiden bei einem Arzt. Eine Gitarre verdiente er sich, indem er das Holz für einen Bäcker sägte und spaltete. Da seine Eltern das erforderliche hohe Lehrgeld nicht aufbringen konnten, konnte er keine Berufslehre absolvieren, und gleich nach Beendigung der Schulzeit begann der Kampf ums tägliche Brot. Weil er neugierig war wie es im Benediktinerkloster aussah meldete er sich dort als Hausbursche und sah somit alles was ihn interessierte. Vom Kloster gings aufs Dampfschiff und als der Sommer vorbei war in die Wärme. Er wurde Gehilfe in der Backstube vom Bäcker dem er seine Gitarre verdankte. Als dann das Wetter wieder ganz schön wurde, die Wirte in Luzern die Tische wieder vor die Cafes stellten wurde er Aushilfskellner in einer Gartenwirtschaft. Als die Kälte wieder kam war er Verkäufer bei einem Teppichhändler. Nachdem er drei Jahre lang Luzern von innen und aussen beguckt hatte, wollte er aber mehr sehen von der Welt. Ein Gasthof in Altdorf war eine Station, dann ein Hotel in Nizza. In Genua war es eine Caféteria und in Monte Carlo das Casino. Dabei erwarb er sich gute Sprachkenntnisse, die ihm auf seinem späteren Lebensweg von grossem Nutzen sein sollten. Natürlich machte er auch immer Verse und eigene Couples die er selber sang und mit der Gitarre begleitete. In Monte Carlo wäre er bestimmt länger geblieben, wenn ihn das Vaterland nicht gerufen hätte. Der erste Weltkrieg war ausgebrochen und Sigi hatte in die Rekrutenschule einzurücken. Er wurde den Tambouren zugeteilt. Als Tambourgefreiter kam er aus der Grenzbesetzung zurück. Mit seinen Scherzliedern, die ihm am laufenden Band eingefallen waren, hatte er manchen Kameraden den Dienst leichter gemacht und auch Freibier verdient. Als er die Uniform ausgezogen und es einige Monate in Luzern ausgehalten hatte, gings wieder über die Grenze und ans Meer. Er erhielt Arbeit auf einem französischen Schiff, das ihn nach Kanada dampfte. Dort in der neuen Welt trieb er es genau wie in der Alten. Er arbeitete auf einer Farm, bei einem Schnapsbrenner, wurde Holzfäller und Goldgräber und lernte dabei die englische Sprache und das Land kennen. Das Geld für die Rückfahrt verdiente er als Kellner in einem Offizierskasino. Auch über dem Atlantik war gesungen und Musik gemacht worden und Sigi hatte noch gelernt auf dem Klavier zu spielen.
Mitte der zwanziger Jahre, als er in einer Schuhfabrik in Dottikon (AG) arbeitete, schloss er sich einer örtlichen Tanzkapelle namens "Stierli-Musik" an. Um diese Zeit lernte er auch seine zukünftige Ehefrau Frieda Blättler aus Hergiswil (NW) kennen, mit welcher er sich 1926 verheiratete. In den folgenden Jahren arbeitete er in einer Luzerner Autofirma. Zu deren Programm gehörten auch ein oder mehrere Tage dauernde Ausflüge durch die Schweiz oder das benachbarte Ausland. Sigi Meier wurde die anspruchsvolle Aufgabe anvertraut, die Privatwagen zu chauffieren. Dank seinen ausgezeichneten Sprachkenntnissen war er der ideale Reiseführer dazu. Nebenbei spielte er auch öfters mit lokalen Unterhaltungsorchestern, so mit der "Luna-Band" und der Kapelle "Zytglogge", wo er als Klavierspieler engagiert wurde. Hier lernte er seinen späteren Partner Paul Weber kennen, mit dem er das bekannte Duo "Bumm und Schrumm" gründete, später die Kapelle "Alphüttli" und schrieb den Text für einige Dutzend Liedli.
Als ende Januar 1945 "Grock" in Basel gastierte, ehrte ihn die Stadtbehörde mit einem Bankett. Zu diesem Anlass wurde auch Sigi Meier als Unterhaltungskünstler zugezogen. Ihm wurde die grosse Ehre zuteil, bei der Tafelrunde neben dem weltberühmten Kollegen zu sitzen. "Grock" war von "Bumms" schauspielerischen Leistungen stark beeindruckt, und er bedauerte es zutiefst, dass ihm der durchschlagende Erfolg auf der Kleinkunstbühne versagt geblieben ist.
Ende 1947 verliess Sigi Meier die Kapelle Alphüttli. Er bildete danach eine eigene Formation, die er "Bumm" taufte. Sigi Meier blieb mit seiner neu gegründeten Gruppe weiterhin auf Erfolgskurs. Neue Musiker wurden engagiert, dazu zählten unter anderem Fritz Fischli am Klavier, die Handorgelspieler Emil Leuthard und Very Steffen und der Bassist Gustav Hägler. Es wurden neue Bühnenprogramme zusammengestellt, in welchen stets Sigi Meier die Hauptrolle spielte. Zum Repetoire der Gruppe gehörten eine Matrosenschau, eine Tessiner-/Italienerschau, eine Tiroler-/Bayernschau und eine Schau mit Wienermusik bei Kerzenschein. Die Kapelle Bumm existierte bis etwa 1951.
Ungefähr ein Jahr später kehrte Sigi Meier nach Luzern zurück. Eine zeitlang arbeitete er wiederum in Auto-/Reiseunternehmen. Neuerdings übernahm er als Chauffeur ausgedehnte Reisen mit Touristen. Mit Erreichung des AHV-Alters gab er auch seine Tätigkeit als Reiseführer auf. Dies bedeutete jedoch keineswegs, dass er sich nun endgültig zur Ruhe setzte. Es machte ihm grosse Freude, im kleineren Kreise wiederum als Unterhaltungskünstler aufzutreten. Der Name "Bumm" war nach wie vor vielerorts ein Begriff, und er wurde in den kommenden Jahren unzählige Male zu Familienanlässen, Kirchenbazaren, Altersnachmittagen und Firmenveranstaltungen zugezogen.  Bumm war weiterhin auch unermüdlich mit neuen Versen und Kompositionen beschäftigt. Als grosse Stütze erwies sich dabei der Klavierspieler Fritz Fischli, mit welchem er erneut zusammentraf. Fischli setzte für ihn die Neuschöpfungen in Schrift und Noten um. Ihre Zusammenarbeit erstreckte sich auch auf gelegentliche gemeinsame Auftritte im Duo. Ein Querschnitt durch "Bumms" Werke ist 1992 als Broschüre im Verlag Emil Lustenberger, Emmenbrücke, erschienen.
Sigi Meier blieb bis ins hohe Alter in bewundernswerter Kondition. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er mit seiner Frau in einem Altersheim.

Text zusammengefasst von Dieter Blattmann. Quellenmaterial aus der Schweizer Musiker Revue Ausgaben 1/1992 und 12/1996


Die Kapelle Alphüttli:
In Luzern begenete Sigi Meier zum ersten mal seinem zukünftigen Partner, dem Handorgelspieler und Sänger Paul Weber. Als die beiden zirka Mitte 1936 an einer Konzertreise der Kapelle "Zytglogge" nach Genf teilnahmen, fassten sie den Entscluss, sich fortan auf eigene Füsse zu stellen. Dies war die Geburtsstunde des Gesangsduetts "Bumm & Schrumm"
Als versierter Handorgelspieler, Sänger und Komponist war er die ideale Ergänzung zu Sigi Meier. In einfühlsamer Weise vertonte er zahlreiche von "Bumm" verfasste Liedertexte. Ausserdem stammen viele Kompositionen aus seiner Feder.
Das neugegründete Team "Bumm & Schrumm" trat im Dezember 1936 sein erstes Engagement in einem Hotel in Bern an. Weitere Auftritte folgten, so im Winter 1937/38 und im Sommer 1938 in Zermatt. Beim zweiten Engagement in Zermatt wurde Meier und Weber empfohlen, noch einen weiteren Musiker zuzuziehen. Die Wahl fiel auf Jakob Strickler (Klarinette/Saxophon) aus Langnau a.A. (ZH). Die drei Musiker gaben sich den Namen "Kapelle Alphüttli". In der gleichen Sommersaison gastierte auch der versierte Akkordeonist Bobby Zaugg in Zermatt. Paul Weber nahm bei ihm einige Stunden. Er nutzte die Gelegenheit, um seine Kenntnisse im Handorgelspiel zu vertiefen. Im Herbst des gleichen Jahres stiess noch der Klavierspieler Hans Roth, ein gebürtiger Toggenburger, zur Gruppe. Musikalisch war er gut geschult. Zuvor leutete er die Blasmusik Wülfingen (ZH). Während der Landesausstellung 1939 in Zürich spielte die Kapelle "Alphüttli" in einem Lokal in der Nähe des Schifflibachs. Der Kriegsausbruch im Herbst 1939 verhinderte eine geplante Reise nach Paris. Stattdessen mussten die Mitglieder der Kapelle Alphüttli in den Militärdienst einrücken.
Erst zirka ein Jahr später fanden sie sich wieder auf der Bühne des Hotels "Rose" in Zürich zusammen. Dies war auch das Lokal, wo das berühmte "Guggerzytli" geboren und uraufgeführt wurde. Mit diesem Lied und anderen gefälligen Kompositionen, welche bald auch durch Radio und Schallplatte ihre Verbreitung fanden, wurden Bumm & Schrumm mit ihrer Kapelle quasi über Nacht landesweit bekannt. Ihre grössten Erfolge erntete die Gruppe während den Kriegsjahren. Infolge der geschlossenen Landesgrenzen erfuhr die einheimische Musikszene eine starke Aufwertung. In dieser Zeit mangelte es der Kapelle "Alphüttli" nie an soliden Engagements. Als die Gruppe sich 1941 in Basel aufhielt, wurde ein weiterer Musiker namens Fredy Lischer engagiert. Er stammte aus Kriens (LU), spielte Bassgeige und war ein ausgezeichneter Solist auf der Krienser Halszither. Ende der dreissiger Jahre hatte er eine eigene Kapelle geleitet. Mit seinen Erfahrungen im Unterhaltungsgewerbe und seinem organisatorischen Talent leistete er dem "Alphüttli" manchen wertvollen Dienst.
Den Schlüssel für den durchschlagenden Erfolg der Kapelle Alphüttli auf der Bühne ist in den originellen Programmen zu suchen. Nebst den musikalischen Darbietungen umfassten diese auch Vorführungen von Couplets. Als die Gruppe im Herbst 1941 ein mehrwöchiges Engagement im Posthof in Winterthur antrat, bestand sie aus fünf Mann. Ausser Paul Weber, Hans Roth und Fredy Lischer, welche zur Stammbesetzung zählten, waren noch Kasi Geisser (Klarinette) und Edi Gramm (Trompete/Posaune) mit von der Partie. Als neues reguläres Mitglied schloss sich 1942 der Trompeter Sepp Bürgi der Kapelle Alphüttli an. Die Berufskapelle war ständig unterwegs. Im Turnus ging es von einer Stadt zur anderen, und auch die bedeutendsten Kurorte standen auf dem Reiseprogramm. Zwischendurch wurden auch immer wieder Schallplatten gemacht. Im weiteren wurde die Gruppe öfters zu Radiosendungen zugezogen.
Nach Kriegsende kam es zu verschiedenen Umgruppierungen. In folge Berufswechsel schieden Jakob Strickler, Hans Roth und Sepp Bürgi aus der Kapelle aus. Jakob Strickler wurde durch Alois Hunkeler ersetzt, und Max Borner nahm den Platz von Hans Roth ein. Alois Hunkeler, mit Jahrgang 1901 war in jener Zeit bereits ein erfahrener Musikveteran, der in den dreissiger Jahren, mit Standort Zürich, eine Berufskapelle geleitet hatte. Max Borner stammte aus Hägendorf (SO). Er verliess die Gruppe im Juni 1948.
Ende 1947 verliess auch Sigi Meier die Kapelle Alphüttli. Er bildete danach eine eigene Formation, die er "Bumm" taufte. Zur Trennung zwischen ihm und Paul Weber kam es infolge unterschiedlicher Meinung über den zukünftig einzuschlagenden Kurs. Meier wollte weiterhin Musikprogramme, welche auf der traditionellen Volksmusik basierten, während der 19 Jahre jüngere Weber sich vermehrt der modernen Tanzmusik zuwenden wollte. Obschon die beiden Musiker fortan getrennte Wege einschlugen, blieb die Freundschaft erhalten. Jahre später traten sie sogar einige Male nochmals als Duo Bumm und Schrumm gemeinsam auf.
Nach dem Ausscheiden von Sigi Meier stand die Kapelle Alphüttli nun unter der alleinigen Leitung von Paul Weber. Sie umfasste nun die folgenden Musiker: Alois Hunkeler (Klarinette/Saxophon), Oskar Schätti (Klarinette/Saxophon/Violine), Paul Weber (Handorgel), Max Borner (Klavier) und Fredy Lischer (Bassgeige/Krienser Halszither). Eine zeitlang, von März 1951 bis Januar 1952, spielte auch der Klavierspieler Fritz Fischli mit der Gruppe. Die letzten Aufnahmen für Elite Record erfolgte zirka Sommer/Herbst 1951. Bedeutende Lokale, in welchen die Kapelle Alphüttli in den Nachkriegsjahren immer wieder Station machte, waren auch das "Volkshaus" in Basel, die "Meierei" in Bern, das "Sommerheim" in Thun, das "Metropol" in Lausanne, der "Schweizerhof" in Zermatt, der "Stadtkeller" in Luzern, das "Du Nord" in Chur und der "Walfisch" in Winterthur. Die Kapelle Alphüttli löste sich um das Jahr 1952 auf.

Text geschrieben von Dieter Blattmann. Quellenmaterial aus der Schweizer Musiker Revue, Ausgabe 12/1996.



Discographie der Ländlerkapelle Alphüttli  (ohne Gewähr auf Vollständigkeit!)

78 upm Schellack-Platten
Titel Plattenlabel Bestellnummer Matritznummer Jahrgang
Bumm & Schrumm + Ländler-Kapelle Alphüttli
Erinnerig a d' Landi 1939
De Grossätti
Elite Record 1870 1779
1782
1940
's Guggerzytli
's Bättglöggli
Elite Record 1871 1780
1781
1940
Mondschein über dem Neuenburgersee
Alphüttli Ländler
Elite Record 1872 1783
1784
1940
Süsses Mädel
Der lachende Jackie
Elite Record 1873 1785
1786
1940
Bumm und Schrumm, Begl.: Ländlerkapelle "Alphüttli"
Chum mir wänd goh Fische
Bin i'd Frömdi gange
Elite Record 1900 1966
1967
1941
I han emal es Schwyzerörgeli ghört
Mis Briefli
Elite Record 1901 1968
1969
1941
Leb wohl, mein schönes Bündnerland
Saluti, ciau, ciau
Elite Record 1902 1970
1972
1941
Die lustigen Billardspieler
Marino
Elite Record 1903 1973
1974
1941
Batallion 33
Verrückte Harmonika
Elite Record 1904 1975
1977
1941
's Bärgblüemli
Hoch vom Säntis
Elite Record 1905 1971
1976
1941
Krienserhalszither: Freddy Lischer, Begl: Klavier und Bass
Fredy in Form
Gruss vom Alphüttli
Elite Record 1906 1978
1979
1941
Bumm und Schrumm, Begleitung: Kapelle "Alphüttli"
* = mit: Freddy Lischer, Krienserhalszither
's Bärghüsli
Ueses Grossi
Elite Record 1952 2151
2154
1942
Chumm mit i d Summerferie
Wanderlust
Elite Record 1953 2152
2153
1942
Zwei dunkelblaue Veilchen
De Früelig
Elite Record 1954 2155
2156
1942
Liebchens Traum
's Echo
Elite Record 1955 2158
2163
1942
Gruss vom Eigenthal *
Auf Pilatus Höhen *
Elite Record 1956 2159
2161
1942
Erinnerung an Kriens *
Bergab *
Elite Record 1957 2160
2162
1942
Thierwiese
Seealpferien
Elite Record 1958 2165
2166
1942
Zugerländli
Chäs und Anke
Elite Record 1959 2157
2164
1942
Jakob Kessler - Martha Mumenthaler - Vrenely Pfyl, Begl. Kapelle Alphüttli
Müettis Hüsli
Schlummerlied
Elite Record 1970 2267
2268
1942
Davoser Walzerlied
Bim Bam Bom
Elite Record 1971 2269
2270
1942
D' Senneri
Heiweh
Elite Record 1972 2271
2272
1942
Ländlerkapelle "Alphüttli", Gesang: Jakob Kessler - Paul Weber
Selige Stunden
Feldblüemli
Elite Record 1974 2257
2258
1943
Wänn d' Vögeli pfifed
Grossmutter fährt Motorrad
Elite Record 1975 2259
2260
1943
S' Kassiere isch kei Sünd
Heidi-Fox
Elite Record 1976 2261
2263
1943
Rosen, Tulpen, Nelken
's Anneli wott Hürate
Elite Record 1977 2262
2266
1943
Kleines Mädel
Auf Wiederseh'n
Elite Record 1978 2264
2265
1943
Kapelle "Alphüttli", Gesang: Paul Weber - Jakob Kessler
* = mit: Freddy Lischer, Halszither
De Zitherefredi *
Bim Brändli-Franz *
Elite Record 2007 2396
2397
1943
Wildkirchli
Bollenwies
Elite Record 2008 2394
2395
1943
's Alphüttli spielt e Ländler
Mit dem Späk isch es knapp
Elite Record 2009 2398
2402
1943
De Vierwaldstättersee
Im schöne Zermatt
Elite Record 2010 2399
2400
1943
Blonde Rosmarie
Blumen für Mutter
Elite Record 2011 2401
2403
1943
Kapelle "Bumm"
Swiss Air
Mondesglanz
Elite Record 2034 2522
2529
1944
Mis liebs Gärtli
Die urchigst Musig
Elite Record 2035 2523
2524
1944
I wett de Chrieg wär bald verby
Altstoffsammlig
Elite Record 2036 2525
2526
1944
D' Schwyzer Handelsflotte
Bösi Zyte
Elite Record 2037 2527
2528
1944
Schweizer Stimmungskapelle "Alphüttli", Gesang: Paul Weber - Jakob Kessler
* = mit: Freddy Lischer, Krienserhalszither
Glocken der Heimat
S' Edelwyss
Elite Record 2060 2635
2638
1944
Tschau, Schätzeli, Tschau
Wänn d' Soldate z' Abig zsämme singed
Elite Record 2061 2636
2637
1944
Komm schenk mir einen Kuss
Ich spiel für dich einen Tango
Elite Record 2062 2639
2655
1945
Bergfreuden *
Auf hoher See *
Elite Record 2063 2640
2642
1945
Gruss von Zermatt *
Im obere Gädeli *
Elite Record 2064 2641
2643
1945
Es Gschichtli us der Innerschwyz
Us alter Zyt
Elite Record 2065 2644
2645
1944
Am Stellisee
Abstieg vom Mettelhorn
Elite Record 2066 2646
2647
1944
Kuddel Muddel
Geburtstagsfreuden
Elite Record 2067 2648
2649
1944
Chilbi-Tanz
De Sepp und de Schang
Elite Record 2068 2650
2651
1944
Zank bim "Alphüttli
S' Alpenrösli
Elite Record 2069 2652
2656
1945
S' Alphüttli uf Elite Record
Em Freddy sie Zitherli *
Elite Record 2070 2653
2654
1944
Ländlerkapelle "Alphüttli", Gesang: Bumm und Schrumm
Mis Bärgseeli
Das muntere Rehlein
Elite Record 2102 2981
2982
1945
Mir wetted es bitzeli luschtig si
Wänn d' Sunne schynt
Elite Record 2103 2983
2984
1945
Am schöne Thunersee
Lasst uns fröhlich ein Liedchen singen
Elite Record 2104 2985
2986
1945
Muotathaler Ländler
Mir wei üsi Chueli verchaufe
Elite Record 2105 2987
2988
1945
Bumm und Schrumm, Begleitung: Kapelle "Alphüttli"
letzte Aufnahmen mit Sigi Meier
Ueber Land
De goldig Hochsigtag
Elite Record 2138 3372
3373
1946
Erinnerung an "Kasi"
Uf em Alpetli
Elite Record 2139 3370
3371
1946
Ein Frühlingstraum
Es Gläseli Wii
Elite Record 2140 3368
3369
1946
Verena
Blausee-Forellen
Elite Record 2141 3366
3367
1946
Kapelle Alphüttli, Gesang: Paul Weber
* = mit: Freddy Lischer, Halszither
E Moschtbummel
Gruss vom Kaiserstock
Elite Record 2177 3844
3845
1948
De Heireli
De Max chunnt hei
Elite Record 2178 3846
3848
1948
Uf de Chämiflueh
Am Zugersee
Elite Record 2179 3847
3849
1948
Alles rundum
Der Birrlibaum
Elite Record 2180 3850
3853
1948
Zwei Rössli
Maiennacht
Elite Record 2181 3851
3852
1948
Krienser Klänge *
Hoch Pilatus *
Elite Record 2182 3854
3855
1948
Immer gemütlich *
Gruss aus Luzern *
Elite Record 2183 3856
3857
1948
Ländlerkapelle "Alphüttli", Gesang: Paul Weber
Sigriswiler Schottisch
Durchs Simmental
Elite Record 2214 4201
4202
1949
Gruss aus Charmey
Im grünen Tal
Elite Record 2215 4203
4204
1949
Solang ame Ort es Liechtli brennt
Skifreuden
Elite Record 2216 4205
4210
1949
Der Optimist
Es Blüemli fürs Müetti
Elite Record 2217 4206
4209
1949
S' schönste Plätzli a der Aare
In einem Försterhause
Elite Record 2218 4207
4208
1949
Les eaux colores
Peter und Paul
Elite Record 2219 4211
4212
1949
Ländlerkapelle "Alphüttli", Gesang: Paul Weber - Annette Hartmann
Glück im Stall
Am Heimatabend
Elite Record 2242 4600
4607
1951
Abendstimmung
Morgenstimmung
Elite Record 2243 4601
4602
1951
Frühlingssonne
Lasst Dole sprechen
Elite Record 2244 4603
4604
1951
Gute Laune
Fahre wohl
Elite Record 2245 4605
4606
1951
Der Abendwind
Guete Abig
Elite Record 2246 4608
4611
1951
Mach Dir das Leben fidel
Sieben kleine Negerlein
Elite Record 2247 4609
4610
1951

Vinyl Platten
Bumm und Schrumm / Ländlerkapelle Alphüttli
(Wiederveröffentlichungen der Schellack-Aufnahmen auf Vinyl)
's Guggerzytli
Das muntere Rehlein
Elite Special 17 cm - Single  (45 T) A-225 ???
Mondschein über dem Neuenburgersee
Alphüttli-Ländler
Elite Special 17 cm - Single  (45 T) 45-A-250 ???
Freddy in Form  (mit: Fredy Lischer)
Gruss vom Alphüttli  (mit: Fredy Lischer)
Elite Special 17 cm - Single  (45 T) 45-A-251 ???
Mis Briefli
I han emal es Schwyzerörgeli ghört
Elite Special 17 cm - Single  (45 T) 45-A-270 ???
Zugerländli
Chäs und Anke
Elite Special 17 cm - Single  (45 T) 45-A-284 ???
's Karessiere isch kei Sünd
Heidi-Fox
Elite Special 17 cm - Single  (45 T) 45-A-285 ???
's Guggerzytli
Das muntere Rehlein
Mis Müeti  (Zürcher Jodelbuben)
's Bättglöggli
Elite Special 17 cm - EP  (45 T) EPA-1440 ???
's Guggerzytli
Das muntere Rehlein
Gold Records 17 cm - Single  (45 T) 10 117 1985
Bumm und Schrumm und Kapelle "Alphüttli" - "'s Guggerzytli"
Originalaufnahmen aus den Jahren 1940-1945
's Guggerzytli
I han e mal es Schwyzerörgeli ghört
Mondesglanz
Swiss Air
Wänn d' Soldate z' Abig zäme singed
Mit dem Späck isch es knapp
Kuddel-Muddel
Tschau, Schätzli, tschau
's Bättglöggli
Das muntere Rehlein
Geburtstagsfreuden
Wänn d' Sunne schynt
Mis Briefli
Erinnerig a d' Landi 1939
Saluti, ciao, ciao
Gold Records 30 cm - LP  (33 T) 11 205 1984
Discographie zusammengestellt von Dieter Blattmann im April 2009.
Quellenmaterial aus seinem Archiv.
Elite Generalkatalog erhalten von Dölf Stöcklin.