Vinzenz Bäriswyl erblickte am 2. April 1918 in Fribourg das Licht der Welt. Als er zwölfjährig war, liess sich die Familie Bäriswyl in Zollikofen BE nieder. Hier beendete Vinzenz seine Schulzeit, und erlernte den Beruf eines Malers. Um 1930 begann er Handorgel zu spielen. Musikalisch begabt, brachte er es zu einer beachtlichen Fertigkeit.
Im Selbststudium machte er sich auch mit dem Notenlesen vertraut, was bei seiner späteren musikalischen Tätigkeit unerlässlich war. Auch sein Bruder August hatte Handorgel spielen gelernt. Vinzenz und August beschlossen, inskünftig gemeinsam aufzuspielen. 1935 gründeten sie ein Trio, dem noch ihr Bruder Josef (Geige) - oder an dessen Stelle ein anderer Musiker - angehörte.
Nach einem Jahr schied Josef aus und wurde durch den ebenfalls in Zollikofen ansässigen Bläser Hermann Studer ersetzt. Ab etwa 1937 trat die Gruppe in unterschiedlicher Viererbesetzung auf, welche fortan unter dem Namen “Tanz- und Unterhaltungskapelle Blüemlisalp” auftrat. Das Repertoire umfasste nicht nur Volksmusik, sondern auch Schlager. Die Formation war in erster Linie im Kanton Bern tätig. Engagements führten jedoch gelegentlich auch in die umliegenden Kantone. Der eigentliche Kern der “Blüemlisalp” umfasste die Gebrüder Vinzenz und August Bäriswyl und Hermann Studer. Ergänzt wurden sie durch einen weiteren Musiker, so beispielsweise vom Bassisten Egli und später von Robert Hubler (Bassgeige/Schlagzeug).
Während den Aktivdienstjahren musste die Gruppe ihre Aktivitäten stark einschränken. Vinzenz Bäriswyl hatte bei Einrücken in den Militätdienst stets seine Handorgel dabei. Damit trug er in Mussestunden viel zur Hebung der Stimmung bei. Seine Kameraden wussten seine musikalischen Darbietungen sehr zu schätzen.
Die beachtlichsten Erfolge der Ländlerkapelle Blüemlisalp sind in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zu verzeichnen. Radio Bern zog die Gruppe ab 1947 periodisch zu volkstümlichen Sendungen bei. Hermann Studer starb 1950. Ihm folgte der Bläser Eduard Jungo. Doch infolge beruflicher Inanspruchnahme musste dieser drei Jahre später seinen Platz an Erich Kurth abtreten. 1955 kehrte Jungo, für Plattenaufnahmen, zur Kapelle Blüemlisalp zurück.
1957 löste sich die Formation auf. Vinzenz Bäriswyl verbrachte die letzten Jahre seines Lebens im Heim seines Sohnes in Langendorf SO, wo er am 7. April 2000 im Alter von 82 Jahren starb. Er hinterließ 31 Eigenkompositionen, wovon ein Grossteil auf Schallplatten herausgebracht worden ist.